Symbolfoto, © Sebastian Ständecke, www.pixelquelle.de Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen

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11.10.2012

Abtreibungsgegner auf „schwarzer Liste“

Brüssel/Stuttgart (idea) – Bei den europäischen Institutionen in Brüssel sorgt eine „schwarze Liste“ mit Namen von Abtreibungsgegnern für Aufsehen.

Das Papier trägt den Titel „Top 27 European Anti-choice Personalities“ (Die bekanntesten 27 Europäer, die das Recht auf Abtreibung ablehnen) und wurde vom Europäischen Parlamentarischen Forum für Bevölkerung und Entwicklung herausgegeben. Unter den Personen aus Deutschland befinden sich die Gründerin der Organisation „Ja zum Leben“ und frühere Bundesvorsitzende der „Christdemokraten für das Leben“ (CDL), Johanna Gräfin von Westphalen (Meschede). Außerdem wird die Sprecherin des katholischen Jugendnetzwerkes „Generation Benedikt“, Sophia Kuby, genannt – und zwar in der Rubrik „rechtsaußen“. Die 31-Jährige gehört zum Vorstand der CDL und vertritt die Interessen der Lebensrechtler in Brüssel. In dem Papier werden – nach Ländern geordnet – nicht nur Personen, sondern auch alle Organisationen genannt, die sich für den Schutz des ungeborenen Lebens einsetzen. Für Deutschland liest es sich wie ein Verzeichnis der Lebensrechtsbewegung: Genannt werden unter anderem die Aktion Lebensrecht für Alle (ALfA), die Stiftung Ja zum Leben, das Treffen Christlicher Lebensrechtsgruppen (TCLG) und KALEB (Kooperative Arbeit Leben Ehrfürchtig Bewahren). Die CDL ist unter „Parteien“ gelistet und findet sich zwischen der CSU, der AUF-Partei für Arbeit, Umwelt und Familie und der rechtsextremen NPD. Für die Schweiz werden unter den Parteien, die sich gegen die Abtreibung einsetzen, die Evangelische Volkspartei (EVP) und die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) genannt. Unter den Nichtregierungsorganisationen finden sich etwa „Ja zum Leben“, die Schweizerische Stiftung für die Familie und die Initiative „LEA Schweiz – Leben erhalten und annehmen“.

Deutsche Lebensrechtler befremdet

Der Vorsitzende des TCLG, Hartmut Steeb (Stuttgart), zeigte sich auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea befremdet von dem Papier: „Es ist schon bezeichnend, dass Menschen und Gruppen, die sich vorbehaltlos für die Würde jedes einzelnen Menschen einsetzen - auch des Ungeborenen, des Schwachen, des Behinderten, des Sterbenden - und für das Recht jedes einzelnen Menschen auf Leben, die beide in unserer Verfassung verbürgt sind, innerhalb Europas auf eine ‚schwarze Liste‘ gesetzt werden.“ Er wünsche sich eine stärkere Anstrengung der Politik, „konsequent die Lebensrechte und diejenigen, die sich dafür einsetzen, zu schützen und dem vermeintlichen Recht auf eigenverantwortliche Tötung durch Abtreibung und Euthanasie entgegenzutreten“. Immerhin heiße es im Grundgesetz „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“ Im Hauptamt ist Steeb Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz.

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